Romantic Christmas – Licht in meiner Dunkelheit by Mary Ann Rivers

Romantic Christmas – Licht in meiner Dunkelheit by Mary Ann Rivers

Autor:Mary Ann Rivers
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: EGMONT Verlagsgesellschaften mbH
veröffentlicht: 2014-11-08T00:00:00+00:00


7

Lass es schneien

Als Erstes rufe ich in Evans Büro an und erfahre, dass er nicht da ist. Ich hinterlasse eine Nachricht, er solle mich zurückrufen, und da erklärt mir die Person am Telefon, sie sei sich sicher, dass er von mir hören wolle, und fragt, ob es in Ordnung sei, wenn sie ihm meine Nachricht gleich weiterleiten würde.

Zum ersten Mal überhaupt rast mein Herz, heftig, schmerzhaft, als ich mit ihm rede, aber er sagt, dass er mich zum Mittagessen treffen wolle.

Es ist noch früh, also muss ich mich bis dahin beschäftigen, und da ich ein neues Kapitel aufgeschlagen habe, beschließe ich, den ganzen Morgen lang unterwegs zu sein, bevor ich mich mit Evan zum Mittagessen treffe.

Also schlendere ich über die gestreuten Gehwege in dem kleinen Viertel zwischen meiner Wohnung und dem Campus, wobei das Salz unter meinen Schritten knirscht. Hier liegen all die guten Geschäfte und Esslokale, und ich kaufe Weihnachtsgeschenke, um sie an Freunde zu schicken und um sie meiner Mom zu schenken, wenn sie am ersten Weihnachtsfeiertag kommt, und ich kann schon den Schnee in der Luft spüren, der bereit ist zu fallen.

Alles ist perfekt, und dass ich einen Perlenvorhang für meine Mom mit Hunderten winziger Spiegel finde und T-Shirts mit der Aufschrift SOMEBODY IN OHIO LOVES ME für meine Freunde und hochwertiges Briefpapier für Melissa, die besessen ist von allem, was handgemacht ist, macht meine ganze Welt ein wenig größer, ohne dass es mich ängstigt.

Außerdem ist der Tag sonnig, die sich auftürmenden Schneeverwehungen neben der Straße sind extra weiß und die Dekorationen der Stadt so hübsch.

Dann finde ich das Café, das Bob mir vor einer halben Ewigkeit empfohlen hat, das Café, in das ich Evan bestellt habe. Es heißt Shelby’s House of Sprouts und erinnert mich an zu Hause – zu gleichen Teilen Koffein und biologische, gesunde Sachen.

Ich staple all meine Einkaufstüten um meine Füße und setze mich, vor mir einen suppenschalengroßen Becher Kaffee und ein Scone, das so groß ist wie mein Kopf, und alles, was mir fehlt, ist die Aussicht auf den Puget-Sund und meine Mutter, die Gedichte in ihr Notizbuch kritzelt.

»Sie haben es gefunden«, sagt die Stimme an meinem Tisch, und mir fällt plötzlich wieder ein, dass es nicht Bob war, der mir dieses Café empfohlen hat.

Evan hat es mir empfohlen.

Ich sehe ihn an. Er hält eine Tüte aus der Buchhandlung, seinen Mantel und seinen riesigen Kaffeebecher in den Händen und irgendwie außerdem noch einen Teller mit einem Sandwich.

Ich hatte ihn nicht einmal hereinkommen sehen – der einzig freie Tisch ist vom Rest des Cafés durch eine Wand aus Zimmerpflanzen getrennt.

»Okay.« Ich seufze. »Sie dürfen sich setzen.«

Er lächelt. »Das ist gut«, erwidert er. »Denn Sie sitzen an meinem Tisch.«

Er setzt sich, ganz Arme und Beine, mit dieser seltsamen Anmut, die in mir in letzter Zeit den Wunsch geweckt hat, einen Teil von ihm zu lecken, irgendeinen Teil von ihm.

»Sie werden es mir nicht glauben, aber ich dachte, jemand aus meinem Labor hätte mir den Tipp gegeben, dieses Lokal auszuprobieren.«

Er arrangiert seinen Sandwichteller und seinen Kaffeebecher eine scheinbar lange Zeit, bevor er zu mir aufschaut.



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